Leo Kandl und Josef Polleross – „Im Iran“

FineArtGalerie zeigte ab 5. Oktober 2018 fotografische Berichte aus den letzten 15 Jahren.
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Leo Kandl – Im Iran

Der 1944 geborene Fotograf Leo Kandl zeigt seine, bei mehreren Aufenthalten im Iran entstandene, Arbeit „Im Iran“. Der 2015 mit dem Otto Breicha-Preis für Fotokunst des Museum der Moderne in Salzburg ausgezeichnete Künstler bereiste den Iran und seine Städte zwischen 2003 und 2012 insgesamt dreimal für jeweils mehrere Wochen. Leo Kandls Bilder erzählen beredt von einem Land, das die wenigsten kennengelernt haben oder kennenlernen werden. Sein Ansatz ist weniger konzeptuell als eher persönlich. Der unverstellte Blick des sensiblen und feinsinnigen Reisenden auf die Welt erleichtert dem Betrachter die Überbrückung einer in geografischer und kultureller Hinsicht großen Distanz. Sein Interesse gilt dem Unscheinbaren, seine Neugier den anonymen Stadtlandschaften und ihren Peripherien.

 

Zu Leo Kandls Arbeiten zählen unter anderem Werkzyklen wie „free portraits“, „straßenportraits“, „weinhaus wien 8“. Die Bildserien sind meist über einen längeren Zeitraum angelegt, der sich häufig über Jahre erstreckt. Die Liste von Leo Kandls Ausstellungen ist lang, hier eine kleine Auswahl:

• 2017 Galerie der Stadt Völcklabruck im Lebezelterhaus, LEO KANDL „Städte, Passanten. Fotogafien 1974-2012
• 2017 Albertina. Österreich. Fotogafie 1970-2000. Gruppenausstellung
• 2016 Leo Kandl – Fotografien, Brotfabrik Wien
• 2015 Museum der Moderne Salzburg (Rupertinum), Menschen und Orte – Fotografien aus 40 Jahren. Otto-Breicha-Preis für Fotokunst
• 2014 Ausstellung Plac’Art Paris

https://www.leokandl.at/de/


Josef Polleross – Alte Kinos im Iran, Frauen im Alltag

In einer vier Jahre dauernden aufwendigen Spurensuche hat der Wiener Fotograf Josef Polleross 40 Kinos im Iran aufgespürt und fotografisch dokumentiert. Die stillen Bilder der alten Lichtspielstätten sind einerseits wunderbare Dokumente einer architektonischen Epoche, sie erzählen andererseits aber fast nebenbei die Geschichte einer einschneidenden kulturellen Veränderung im Iran. Diese Kinos, die bis zu 1200 Besucher pro Vorstellung unterhalten konnten, waren für viele Menschen ein Zeichen der Modernisierung, während konservative Kräfte in ihnen Orte des Lasters und der Sünde sahen.

Am 19. August 1978 wurde ein Brandanschlag auf das Cinema Rex in Abadan im Iran verübt, bei dem 430 Personen zu Tode kamen. 130 weitere Anschläge auf andere Kinos erschütterten an diesem Tag das Land. Nach der Kulturrevolution wurden viele Kinos nach und nach wieder eröffnet. Heute kämpfen die kleinen, privat geführten Lichtspielorte gegen die Konkurrenz der großen Multiplexcenter.

In einer weiteren Arbeit aus dem Iran gibt uns Josef Polleross kurze Einblicke in das Alltagsleben der dort lebenden Frauen, das sich durch eine verblüffende, für Außenstehende nicht leicht nachzuvollziehende Gleichzeitigkeit traditioneller und moderner Lebensformen auszeichnet.

Josef Polleross ist im österreichischen Waldviertel aufgewachsen und lebt nach Stationen in New York, Kairo und Bangkok nun in Wien. Von New York aus startete er in den 1980er Jahren in Zusammenarbeit mit der Fotoagentur JB-Pictures eine für österreichische Dimensionen außergewöhnliche Karriere als Fotoreporter, die ihn in fast alle Teile der Welt brachte. Seine Werken erschienen auf den Titelseiten vieler internationaler Printmedien.

Die Bilder werden international gezeigt, unter anderem 2017 im Museum of Contemporary Art in Isfahan („Equal Distances“), 2016 im Teheran City Photo Museum („Ramadan, other glance“) und 2015 in der renommierten Silkroad Gallery in Teheran („Triptychs and Photopaintings“) niederschlug

http://www.polleross.com/triptychen.html